Freitag, 15. Juni 2007
Dunkles Nichts
bekloppter, 17:30h
06. Juni 04
Gestern Abend war ich in der Disco und es war wie immer: Keinen Kontakt gefunden, saß still und alleine in meiner Ekke, beobachtete das Treiben der Leute und ärgerte mich über meine Unfähigkeit lustig zu sein und meine Spaltung von meiner Umwelt.
Vielleicht mag der Alkohol seine Wirkung gezeigt haben, aber selber im total nüchternen Zustand hätte das nichts an meiner Unfähigkeit zu kommunizieren geändert.
Einmal gab es eine ganz blöde Situation: Ich saß zwischen einem knutschenden Pärchen und einem Mann in einer Ecke eingezwängt. Ich beobachtete das Pärchen unauffällig und beiläufig. Mich nervte das Knutschen dieser Leute, ja, mich ekelte es an. Ich fühlte mich „wie in einer Falle“ und so dachte ich auch: ich bin in einer Falle. Ich kann nicht nachvollziehen, warum ich das Gefühl in „einer Falle“ zu sitzen empfand. Mit Sicherheit kommt dieses Gefühl aus meiner Kindheit, nur ich kann schwer verifizieren, woher es stammt und welche Umstände es auslösten.
Meine Phantasie schlägt hohe Wellen. Kann es sein, dass ich als Kind zusehen musste, wie meine Mutter einen anderen knutschte? Und ich in Eifersucht schwelgte?
Viele Dinge gehen mir durch den Kopf, so zum Beispiel, dass ich von meiner Mutter zum Sex machen mit einem älteren Mann „verkauft“ also zur Prostitution gezwungen wurde.
Das sind alles wahnsinnige Beschuldigungen. Mein Problem ist, dass ich zwischen „Möglichkeit“ und sogenannter „Phantasie“ schwanke. Manchmal kann ich meinen eigenen Gedanken, die ich hier niederschreibe, kaum Glauben schenken. Ich schwanke oft zwischen absolut sicherem „es hat so statt gefunden“ und „ausschweifende Phantasie sein“. Ich möchte dazu eine These aufstellen: Wie ist ein Autor in der Lage, eine Missbrauchszene derart präzise zu beschreiben? Hat er diese nicht selber erlebt um sie derart diffizil zu beschreiben?
8. Jun. 04
Dunkle Gedanken bevölkern meine Gedanken. Sie kleben in meinem Kopf wie Unkraut, sie verwelken verdammt schlecht.
Wie oft hatten mich diese Gedanken in meinem Leben schon heimgesucht? Wie oft bevölkerten sie in meinem Kopf?
Ich kann schwerlich nachvollziehen, warum. Ob die Sonne lacht und die Wärme lockt – es nützt nichts an meiner Melanchonie. Aber was ich fühle ist, das diese Dunkelgedanken etwas überdecken, etwas verdecken, verschleiern, übertünchen, verdrängen, verschleiern, wegdämpfen.
Es ist eine Form der Traurigkeit, die in mich grämt, die meine Freiheit zerlegt, zerstückelt. Vielleicht sind es einfach die verdrängte, verschleierten Gefühle von früher, die Schmerzen, die schwerlich unmaskiert an die Oberfläche gären, die mich kaputt machen.
Ich beschäftige mich mit dem Schreiben. Ich weiß dass ich viel besser sein könnte, wenn mich nicht diese Verkrampfungen so quälten, mich so in meiner Entfaltung lähmten und zwängten.
Ich weiß das mir noch an einer Wortschatzerweiterung mangelt, auch mein Stil könnte besser sein. Man ich hätte so viele Talente, so viele unentdeckte Fähigkeiten, die würden nur so aus mir herausfließen, wenn ich denn nur ein wenig unverkrampfter und freier in meinen Gedanken und Arbeit wäre.
Wäre, wäre, wäre
Früher war es so, dass ich von keiner Seite auch nur annähern gelobt oder gefördert wurde. Es war zwar nicht so, dass mir nichts geboten wurde; für wahr, man gebot mir Fußballspielen oder Orgelspielen zu lernen. War mir aber Können oder Glück verwehrt (und dass kam nicht selten vor) und versank ich deshalb in tiefe Depressionen (was ebenso unselten passierte) und Selbstzweifel, gab’s keinen Halt, kein Anlehnen, keinen Trost. Man interessierte sich halt nicht um meine Gefühle, Gefühle waren tabu. Man vernachlässigte mich in meinen elementarsten Bedürfnisse.
Wie soll da ein Mensch Beharrlichkeit und Selbstbewusstsein entwickeln?
Dunkle meines Nichts
Gestern Abend war ich in der Disco und es war wie immer: Keinen Kontakt gefunden, saß still und alleine in meiner Ekke, beobachtete das Treiben der Leute und ärgerte mich über meine Unfähigkeit lustig zu sein und meine Spaltung von meiner Umwelt.
Vielleicht mag der Alkohol seine Wirkung gezeigt haben, aber selber im total nüchternen Zustand hätte das nichts an meiner Unfähigkeit zu kommunizieren geändert.
Einmal gab es eine ganz blöde Situation: Ich saß zwischen einem knutschenden Pärchen und einem Mann in einer Ecke eingezwängt. Ich beobachtete das Pärchen unauffällig und beiläufig. Mich nervte das Knutschen dieser Leute, ja, mich ekelte es an. Ich fühlte mich „wie in einer Falle“ und so dachte ich auch: ich bin in einer Falle. Ich kann nicht nachvollziehen, warum ich das Gefühl in „einer Falle“ zu sitzen empfand. Mit Sicherheit kommt dieses Gefühl aus meiner Kindheit, nur ich kann schwer verifizieren, woher es stammt und welche Umstände es auslösten.
Meine Phantasie schlägt hohe Wellen. Kann es sein, dass ich als Kind zusehen musste, wie meine Mutter einen anderen knutschte? Und ich in Eifersucht schwelgte?
Viele Dinge gehen mir durch den Kopf, so zum Beispiel, dass ich von meiner Mutter zum Sex machen mit einem älteren Mann „verkauft“ also zur Prostitution gezwungen wurde.
Das sind alles wahnsinnige Beschuldigungen. Mein Problem ist, dass ich zwischen „Möglichkeit“ und sogenannter „Phantasie“ schwanke. Manchmal kann ich meinen eigenen Gedanken, die ich hier niederschreibe, kaum Glauben schenken. Ich schwanke oft zwischen absolut sicherem „es hat so statt gefunden“ und „ausschweifende Phantasie sein“. Ich möchte dazu eine These aufstellen: Wie ist ein Autor in der Lage, eine Missbrauchszene derart präzise zu beschreiben? Hat er diese nicht selber erlebt um sie derart diffizil zu beschreiben?
8. Jun. 04
Dunkle Gedanken bevölkern meine Gedanken. Sie kleben in meinem Kopf wie Unkraut, sie verwelken verdammt schlecht.
Wie oft hatten mich diese Gedanken in meinem Leben schon heimgesucht? Wie oft bevölkerten sie in meinem Kopf?
Ich kann schwerlich nachvollziehen, warum. Ob die Sonne lacht und die Wärme lockt – es nützt nichts an meiner Melanchonie. Aber was ich fühle ist, das diese Dunkelgedanken etwas überdecken, etwas verdecken, verschleiern, übertünchen, verdrängen, verschleiern, wegdämpfen.
Es ist eine Form der Traurigkeit, die in mich grämt, die meine Freiheit zerlegt, zerstückelt. Vielleicht sind es einfach die verdrängte, verschleierten Gefühle von früher, die Schmerzen, die schwerlich unmaskiert an die Oberfläche gären, die mich kaputt machen.
Ich beschäftige mich mit dem Schreiben. Ich weiß dass ich viel besser sein könnte, wenn mich nicht diese Verkrampfungen so quälten, mich so in meiner Entfaltung lähmten und zwängten.
Ich weiß das mir noch an einer Wortschatzerweiterung mangelt, auch mein Stil könnte besser sein. Man ich hätte so viele Talente, so viele unentdeckte Fähigkeiten, die würden nur so aus mir herausfließen, wenn ich denn nur ein wenig unverkrampfter und freier in meinen Gedanken und Arbeit wäre.
Wäre, wäre, wäre
Früher war es so, dass ich von keiner Seite auch nur annähern gelobt oder gefördert wurde. Es war zwar nicht so, dass mir nichts geboten wurde; für wahr, man gebot mir Fußballspielen oder Orgelspielen zu lernen. War mir aber Können oder Glück verwehrt (und dass kam nicht selten vor) und versank ich deshalb in tiefe Depressionen (was ebenso unselten passierte) und Selbstzweifel, gab’s keinen Halt, kein Anlehnen, keinen Trost. Man interessierte sich halt nicht um meine Gefühle, Gefühle waren tabu. Man vernachlässigte mich in meinen elementarsten Bedürfnisse.
Wie soll da ein Mensch Beharrlichkeit und Selbstbewusstsein entwickeln?
Dunkle meines Nichts
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