Freitag, 15. Juni 2007
Alleine
03.April 04

Sitze im R. Kaffee. Alleine. Neben mir ein anderer Gast, den ich zwar kenne, aber kaum Beachtung schenke. Ich habe auch kaum Lust mit ihm zu plaudern. Überhaupt, die „anderen“: Ich bin nicht wie „die anderen“! Ich beobachte wie sie kommunizieren, wie sie leben, wie sie sind. Ich dagegen nuckel gemächlich an meinem Bier, dass mir zwar schmeckt, aber von dessen Inhalt (Alkohol) bzw. von dessen Wirkung ich seit längerer Zeit leicht abhängig bin.

Ich bin total abwesend, lebe in meiner „eigenen“ Welt, die von den „anderen“ gespalten ist; ich bin absent, getrennt von meiner Umwelt, lebe wie in Qua-rantäne. Ich hätte Lust mit anderen - weiblichen Gästen - zu plaudern, bin aber dazu nicht fähig, die Angst vor Ablehnung oder „Verarschung“ ist groß. Ich registriere, wie mir einige weibliche Gäste Blickkontakt zuwerfen; ich weiche ihnen aber aus, fühle mich unfähig ihre – gewiss nicht bösen - Blicke zu erwidern. Die Angst, die mir im Körper hängt, lässt mich buchstäblich zu Eis erstarren. Ich beobachte, wie ein weiterer Typ, der seit einiger Zeit neben mir saß, mit einer gegenüber sitzenden hübschen blonden Frau (etwa in meinem Alter) flirtet. Warum können die das, was ich nicht kann?